Orientierungslauf am Dechsendorfer Weiher
Ein paar SVTler haben am Samstag, dem 12. April 2025 bei geradezu sommerlichem Wetter an einem Orientierungslauf (OL) am Dechsendorfer Weiher teilgenommen.

OL-Landkarten sind viel höher aufgelöst und detailreicher als übliche topographische, außerdem mit etwas anderen Farben und Symbolen.
Diese Legende haben wir uns (Céline, Winfried und Horst) am Vorabend nochmal gemeinsam angeschaut. In solchen Karten sind die anzulaufenden Stationen („Posten“) mit Kringeln markiert.
Vor Ort startet dann normalerweise jeder einzeln mit einem gewissen zeitlichen Abstand zum Vordermann, wobei es dem Nächsten gar nichts hilft, dessen Weg mit den Augen zu verfolgen, weil sich verschiedene Schwierigkeitsstufen und Längen und damit verschiedene Strecken abwechseln. Und dann bekomme auch ich (zunächst verdeckt) meine Karte für meine Disziplin „Einsteiger lang“ in die Hand gedrückt.
Sobald ich sie umdrehe, geht’s los, die Zeit läuft!
Und da ist gleich einiges zu hirnen: Den Startpunkt auf der Karte auffinden, einnorden, orientieren, erste Station finden, schnellsten Weg überlegen, entscheiden, loslaufen! … aber nicht zu weit … an Schneisen und Abzweigungen orientieren … die (Doppel-)Schritte zählen … 98, 99, 100, hier muss es doch irgendwo sein!
Ein Kompass ist erlaubt, aber bei den Einsteigerparcours‘ (Céline und Horst) ist er nicht notwendig, weil die Posten nahe an den Wegen liegen. Fortgeschrittene (Winfried) haben’s da schwerer: Die Stationen liegen manchmal 100 m tief im Unterholz (Kenner tragen lange Hosen … 🙂 ), und wenn man sie gefunden hat, dann hilft ein Kompass sehr, wieder herauszukommen …

Die Posten sind mit einem kleinen Stoffballon in orange-weiß markiert, aber man kann problemlos dran vorbeilaufen, gell, … 😉 Als Beweis, dass man dort war, drückt man mit einer dort befestigten Zange ein jeweils anderes Blindenschriftmuster in seine Karte. Aber vorher noch schauen, ob die Nummer stimmt … ja, passt. Puh!
Nicht verschnaufen, weiter geht’s, aber zuerst nachdenken! Wo ist die nächste Station, wie komme ich am schnellsten hin, lieber einen längeren, aber sicheren Umweg nehmen? Den schmalen Weg? Erst einmal zurück? Wie ist der Posten beschrieben? „Erdloch“?! Mist, die sieht man immer so schlecht! „Jägerstand“? Viiiel besser!
Zweite Abzweigung links, 48, 49, 50 Doppelschritte, am Unterstand vorbei, dahinter ist wieder eine Station. Und jetzt sind wir direkt am See. Die Radfahrer, Spaziergänger, „normalen“ Jogger und grillenden Familien wundern sich über uns. (Warum denke ich bei „grillen“ eigentlich an „Schnitzeljagd“?) Endlich wieder ein breiter Weg, auf dem wir es nochmal so richtig krachen lassen können … Aber komm, ist nur Spaß, ein Selfie mit dem Segelboot da draußen geht trotzdem!
Nur noch eine Station, kein Ding, wir haben ja bisher auch alles schnell gefunden, alles locker. Aber wo ist der letzte Posten? „Abzweigung“ steht auf der Karte. Na, direkt am Fußgängerweg wird’s wohl nicht sein … muss hinter Gertis Kiosk sein! Ist es aber nicht … Das kann jetzt echt nicht sein … Oh Mann, die Zeit läuft … Und hinter dem Bach ist ja auch kein Tümpel … Ach, auf der anderen Seite des Wegs … Schnell, schnell, da kommt schon der Typ im roten T-Shirt! So, schnell stempeln und die verlorene Zeit aufholen … Gar nicht so einfach auf diesem kleinen Pfad, aber da vorn wird’s breiter, 100 m Endspurt! Zeitnahme durch den Ausrichter, Laufuhr stoppen, abklatschen, auslaufen, was trinken, in den Schatten gehen, schwitzen, die Karte nochmal anschauen, mit den anderen diskutieren, was essen, entspannen, genießen.
Für den „Nur-Läufer“ ist so ein Orientierungslauf eine ganz neue Erfahrung, weil plötzlich neben den Beinen auch der Kopf gefordert ist: Schauen, orientieren, nachdenken, abschätzen, optimieren, umplanen, abgleichen. Und dann die unterschiedlichen Geschwindigkeiten: 500 m äußerst flotter Start auf Asphalt, in der Wiese langsamer, weil man auf den Untergrund achten und den Posten suchen muss, stehenbleiben, wieder lostraben, auf dem breiten Forstweg Gas geben, langsam durchs Unterholz, vorsichtig in der Rückegasse und am See rennen wie ein Verrückter.
Naja, eigentlich hätte man ja nicht so rennen müssen. Eine genussvolle Runde „Fortgeschrittene kurz“ hätte die Beanspruchung deutlich von den Beinen ins Hirn verschoben …

Die Organisation durch das „Förderteam OL Mittelfranken“ war perfekt und die Atmosphäre total entspannt.
Insgesamt waren es ca. 30 Läufer. Vom SVT haben Céline und Horst den 2. und 3. Platz in der Kategorie „Einsteiger Lang“ (11 Posten) mit 59 Min. erreicht. In der Kategorie „Fortgeschrittene Kurz“ (9 Posten) hat Winfried 47 Min. gebraucht und damit den 2. Platz belegt.
Winfried und Céline kannten den Spaß schon, und Horst ist beim nächsten Mal sicher auch wieder dabei. Wir freuen uns auf weitere gemeinsame Orientierungsläufe!
Horst
Für weitere Informationen:
https://www.ol-mittelfranken.de/
Der Beitrag verfällt um 18:32 Uhr am Mi. 15.04.2026.